In der Familientherapie ist die sog. „Familienaufstellung“ ein probates Instrument, um den Ist-Zustand einer Zwangsgemeinschaft offenzulegen. Wie es um die Vater-Mutter-Kind(er)-Kernfamilie bestellt ist, das zeigt die Anordnung der verwandten Figuren auf dem Schachbrett der Genealogie.
Wer den Gang zum Psychologen scheut, dem mag die Nutzerbelegung auf den innerfamiliär verfügbaren Streamingportalen eine erhellende Auskunft geben, auf welche Eisdeckendichte sich der Familienfrieden wirklich gründet. Gerade an Weihnachten bieten die daraus abzuleitenden Erkenntnisse vermutlich Anlass zu Diskussionen mit dem wertvollen Effekt, dass in der Feiertagsdichte keine Langeweile hochploppt! – Anderes womöglich, aber immerhin keine Langeweile!
Exemplarisch gibt hier der Hund mit der Karotte die Nutzerbelegung für Disney+ auf der heimischen Konsole, eingerichtet vom jüngsten Lendenspross des Erzeugers, im Bildbeitrag wieder. Wichtiger Hinweis: Die Nutzerbelegung zeigt den Ist-Zustand bis zum 31. Dezember 2022! Da wohnte der Erzeuger noch im Haus.
Unschwer zu erkennen, die Kernfamilie besteht aus drei … äh … Charakteren: Da ist „Der Besitzer“ aka Rocket Raccoon, Guardian of the Universe und Superheld, der das Böse bekämpft und die Schwachen beschützt. Der kleinste unter den Guardians, der in seinen Möglichkeiten filmelang unterschätzt wurde, bis die Welt – ja, bis die Welt irgendwann erkannt hat, wen sie gescholten, geschunden, gemobbt, getriggert, missbraucht hat.
Das Konterfei der (älteren) Schwester wurde mit dem Schnäuzchen jenes sich von Eiszeit zu Eiszeit sinn- und erfolglos um die Goldene Nuss hangelnden Eichhörnchens belegt, eine Nebenfigur von temporärem Unterhaltungswert.
Das Profilbild von „Papa“ trägt die Visage von Dr. Heinz Doofenshmirtz, Gegenspieler von Phineas und Ferb in der gleichnamigen amerikanischen Zeichentrickserie. Doofenshmirtz, nicht so genial, wie er von sich selbst behauptet, ist ein ebenso bösartiger wie widerwärtiger, durchtriebener Pseudo-Wissenschaftler, der den Kids ständig Fallstricke auslegt, in die er selbst sehr zuverlässig hineintritt. Vergesslich ist er außerdem. Nein, es wäre nicht fair, an dieser Stelle Parallelen zum Erzeuger herstellen zu wollen.
Kommen wir lieber zu … ja, wem eigentlich? Dem vierten Familienmitglied wird nur der Platzhalter gegönnt: „Profil hinzufügen“. Hier könnte theoretisch „Mama“ stehen; faktisch wurde in der Vergangenheit ganze Arbeit geleistet, um Mama aus dem inner circle zu entfernen. Von wem nur????
In der Kinderserie ist Dr. Doofenshmirtz – der Name sagt es – der Doofe und der Angeschmierte, der, der am Ende verlässlich ablost. Denn in der Fiktion wird am Ende (meistens) alles gut.
Manchmal trifft das glücklicherweise auch auf das wahre Leben zu, und das ist gut so, findet
Der Hund mit der Karotte
Anmerkung: Der Erzeuger ist nicht freiwillig gegangen.
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Genderhinweis: Grundsätzlich sind sämtliche Geschlechter (m/w/d) mitgemeint, auch wenn nur die männliche, weibliche oder neutrale sprachliche Form verwendet wird.
